Weiterbildung zur Praxisanleitung – was Sie dazu wissen sollten

weiterbildung praxisanleitung

In diesem Teil unserer Serie möchten wir heute die Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Pflege vorstellen. Sie richtet sich gleichermaßen an examinierte Alten- und Krankenpfleger. Sind Sie ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, finden Sie hier unsere Stellenangebote aus der Altenpflege.

Viele Einrichtungen verzichten bisher auf die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zur Praxisanleitung, da in der Regel die Pflegedienstleitung die ausbildungsverantwortliche Fachkraft darstellt. Über den Sinn und Zweck einer guten, gründlichen Ausbildung muss man jedoch nicht viele Worte verlieren. In Zeiten des drohenden bzw. bereits eingetretenen Fachkräftemangels, gerade auch im Bereich der Pflegeberufe, nimmt die Ausbildung einen immer höheren Stellenwert ein. Und da gibt es eine ganz einfache Regel: Wer gut ausbilden möchte, benötigt gute Ausbilder.

Inhalte der Weiterbildung zur Praxisanleitung

  • Allgemeine Grundlagen
  • Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen der Ausbildung
  • Grundlagen der Didaktik und Methodik
  • Lernpädagogik in der Erwachsenenbildung
  • Zeitmanagement
  • Praktische Anleitung vorbereiten, durchführen und evaluieren
  • Beurteilung und Bewertung der Ausbildungssituation
  • Förderung des Lernprozesses
  • Einarbeitungsorganisation
  • Gesprächsführung
  • Berufsethik

Dauer und Ablauf

Mit durchschnittlich 200 bis 300 Unterrichtsstunden ist diese Ausbildung relativ schnell zu absolvieren. Verschiedene Schulen fordern zusätzlich ein Praktikum von ca. 60 Stunden, welches in der eigenen Einrichtung absolviert werden kann. Aufgrund der geringen Stundenzahl ist diese Weiterbildung auch für Teilnehmer interessant, die ansonsten zeitlich nicht so flexibel sind. Die Kurse werden berufsbegleitend in Blockform oder Abendschule angeboten.

Abschluss/Prüfung

Um die Qualifikation „Praxisanleitung in der Pflege“, oder auch „Mentor in den Gesundheitsfachberufen“ zu erlangen, muss in den meisten Fällen eine Prüfung abgelegt werden. Das kann in Form von Klausuren, Fachgesprächen oder einer Projekt- bzw. Facharbeit erfolgen.

Kosten der Weiterbildung

Eine gute Weiterbildung mit 200 bis 300 Unterrichtseinheiten kann zwischen 1000 EUR und 2000 EUR liegen, wobei die Grenze nach oben, wie in den meisten Fällen, offen ist. Wie immer gilt auch hier die Empfehlung, sich in der eigenen Einrichtung über die Beteiligung an einer Weiterbildung zu informieren. Der Nutzen für die Einrichtung, sei es ambulant oder stationär, liegt auf der Hand und ist gut zu kommunizieren. Wer ernten will, muss säen.

Einsatzmöglichkeiten nach dem Abschluss

Praxisanleiter können bei entsprechender Grundausbildung sowohl in der Altenpflege, als auch in der Krankenpflege eingesetzt werden. Somit sind ambulante und stationäre Einrichtung der Altenpflege, aber auch Krankenhäuser und Fachkliniken potenzielle Arbeitgeber. Zu den Aufgaben einer Praxisanleitung zählt jedoch nicht nur das Begleiten und Anleiten von Praktikanten und Auszubildenden.

Weitere Schwerpunkte können sein:

  • Erstellen von Einarbeitungskonzepten
  • Übernahme der Einarbeitung neuer Kollegen
  • Erstellen von Rahmenplänen für die praktische Ausbildung
  • Unterstützen der Teamentwicklung
  • Förderung der Arbeitszufriedenheit
  • Lernimpulse für alle Mitarbeiter geben
  • Lernkontrollen durchführen
  • Kooperationen zu anderen Ausbildungsbetrieben erschließen

Von Vorteil, aber kein „muss“, ist es zudem, wenn man schon über Zusatzqualifikationen verfügt. Eine Fachkraft für Gerontopsychiatrie, oder für palliative Pflege kann die Anleitung in diesen Bereichen noch viel intensiver durchführen

Fazit

Die Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Pflege ist, im Vergleich zu anderen Weiterbildungen, recht leicht zu absolvieren. Doch sollte man die Aufgaben und, vor allem, die Verantwortung, die diese Funktion mit sich bringt, nicht unterschätzen. Der Praxisanleiter vermittelt Kenntnisse, Erfahrungen und Wissen. Wer die relativ kurze Weiterbildung absolviert, muss bedenken, dass das eigene kontinuierliche Lernen und Dazulernen unverzichtbar ist. Wer sich selbst nicht „auf dem Laufenden“ hält, nicht offen ist für neues, wird von den Auszubildenden unter Umständen schnell überholt und verliert an Glaubwürdigkeit.


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