Pflegebedürftig zu werden oder eine pflegebedürftige Person zu betreuen ist ein Szenario, welches sich die meisten Menschen nicht gerne vorstellen möchten. Von der Hilfe anderer Menschen abhängig zu sein oder jemandem in dieser Situation beizustehen, ist für alle Seiten nicht einfach.
Wo bekommt man Hilfe?
Hilfe und Beratung bekommen Pflegebedürftige und deren Angehörige unter anderem bei den Wohlfahrtsverbänden. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang beispielsweise die AWO, das DRK oder die Diakonie. Hierhin können sich alle wenden, die Fragen zum Thema Pflege haben. Gute Beratung bieten aber auch die Sozialverbände SOVD und VDK. Beide Organisationen vertreten die Rechte ihrer Mitglieder in den unterschiedlichsten sozialen Fragen. So erhalten Sie als eingetragenes Mitglied beispielsweise Hilfe bei der Formulierung von Widersprüchen, wenn Krankenkassen und Behörden Hilfsmittel oder Gelder ablehnen.
Pflege als Herausforderung
Ein Schlaganfall, die Folgen eines Unfalls oder einfach fortgeschrittenes Alter und Demenz können eine Betreuung erforderlich machen. Pflegebedürftigkeit hat viele unterschiedliche Aspekte. Häufig ist die eigene Wohnung nicht für die unterschiedlichsten Bedürfnisse einer pflegebedürftigen Person ausgelegt. Zu schmale Türen, durch die kein Rollstuhl passt, zu kleine und schwer erreichbare Badezimmer oder viele Treppen und Stufen innerhalb von Haus und Wohnung können eine Betreuung daheim erschweren. Abhilfe können Sie hier durch verschiedene Hilfsmittel schaffen. In den meisten Fällen bezuschusst die Krankenkasse Hilfsmittel wie Rollstühle, Duschsitze und Badehilfen usw.
Der soziale Aspekt der Pflegebedürftigkeit
Eine schwerkranke oder pflegebedürftige Person daheim zu betreuen hat aber nicht nur praktische Aspekte, die sich auf die Ausstattung mit Hilfsmitteln beziehen. Weitaus bedeutender ist zumeist der soziale Aspekt. Oft bestimmt die Pflege den Tagesablauf der Familie und daher bleibt sehr häufig nur noch wenig Raum für ein eigenes Leben. Dies kann nach einiger Zeit auch zu Reibereien und Unstimmigkeiten innerhalb der Familie führen. Eine an Demenz erkrankte Mutter die jede Nacht durch die Wohnung läuft und die Schränke ausräumt, ein schwerkranker Vater, der alle zwei Stunden umgelagert werden muss und nicht mehr allein essen oder trinken kann…. all das kann den Tagesablauf einer Familie sehr strapazieren und auch von Geburt an schwerstbehindere Kinder sind eine Herausforderung für Eltern, Geschwister und Großeltern. Angehörige von pflegebedürftigen Menschen fühlen sich oft mit den Belastungen allein gelassen und erleiden manchmal sogar einen Burn Out. Vielfach bleibt kein Raum mehr für eigene Aktivitäten und Entspannung. Nicht selten haben pflegende Angehörige sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich Zeit für sich selbst nehmen.
Pflegende Angehörige entlasten
Möglichkeiten die Probleme der Pflege daheim zu diskutieren und sich auszutauschen bieten auch die Selbsthilfegruppen der pflegenden Angehörigen. Diese Gruppen gibt es mittlerweile in fast jeder Gemeinde. Hier erhalten Sie die Gelegenheit mit anderen Menschen Ihre Erfahrungen auszutauschen. Viel wichtiger ist aber in diesem Zusammenhang die Kontaktpflege zu anderen Menschen. Das Herauskommen aus den eigenen vier Wänden. Darüber hinaus haben pflegende Angehörige die Möglichkeit Urlaub vom Pflegealltag zu machen. Alle Personen mit einer Pflegestufe erhalten eine bezahlte Kurzzeitpflege, wenn die Angehörigen Urlaub machen. Eine Gelegenheit für alle Familien einmal wieder Kraft zu tanken und zu sich selbst zu finden. Rund 1600,00 Euro stellt die Krankenkasse für die Kurzzeitpflege bereit. Außerdem finden alle ausgebildete Fachkräfte bei uns exklusive Stellenangebote aus der Altenpflege.