Weiterbildung zur Fachkraft palliative Pflege

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In diesem Teil unserer Serie, möchten wir Sie über eine Weiterbildung zur Fachkraft palliative Pflege informieren. Voraussetzung für die Weiterbildung ist eine abgeschlossene Ausbildung zur/zum Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Zunächst einmal: Lassen Sie sich bitte nicht verwirren. Für diese Weiterbildung gibt es mehrere Bezeichnungen, wenn auch die Qualifikation am Ende die Selbe ist. Sie sollten beachten, dass der Kurs, für den Sie sich entscheiden, der Qualitätssicherung gemäß §39a SGB V entspricht. In diesem Paragrafen sind die stationären und ambulanten Hospizleistungen geregelt. Die üblichen Bezeichnungen lauten:

  • Fachkraft für palliative Pflege
  • Pflegefachkraft palliativ
  • Fachkraft für palliative care

Inhalt der Weiterbildung zur Fachkraft Palliative Pflege

Palliativpflege bedeutet eine aktive totale Pflege von Menschen, deren Krankheit kurativ nicht, oder nicht mehr, zu behandeln ist. Ziel der palliativen Versorgung ist die Symptomkontrolle, verbunden mit einer höchst möglichen Lebensqualität, womit nicht nur die Schmerzsituation, sondern auch psychologische, soziale und spirituelle Aspekte gemeint sind. Zu den Unterrichtsinhalten gehören:

  • Krankheitsbilder
  • Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege
  • Schmerztherapie
  • Alternative Schmerzbewältigung
  • Neurologische Symptome
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Wahrnehmung und Kommunikation
  • Familie und sozialer Hintergrund
  • Sexualität
  • Trauer
  • Psychische Reaktionen
  • Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod
  • Lebensbilanz
  • Pflegeberatung und Palliativkonzeption
  • Ethische und rechtliche Grundlagen
  • Psychosoziale Beratung und Begleitung
  • Etc.

Dauer und Ablauf der Weiterbildung

Die Weiterbildung zur Fachkraft für palliative Pflege umfasst im Verhältnis zu vergleichbaren Weiterbildungen eine relativ geringe Stundenzahl, meist zwischen 120 und 200 Theoriestunden. Unterrichtet wird, je nach Anbieter, in Wochenblöcken, Wochenendseminaren oder in Form einer Abendschule. Manche Anbieter empfehlen zudem, dass ein Praktikum oder eine Hospitation von 20 bis 40 Stunden abgeleistet wird. In anderen Kursen wiederum ist eine Hospitation verbindlich. Inzwischen haben sich die Anbieter auf die individuellen Berufs- und Lebensumstände der Teilnehmer eingestellt und berücksichtigen dies in der Gestaltung ihrer Kurse. Sollten Sie auf der Suche nach einem neuen Job sein, finden Sie hier unsere Stellenangebote aus der Altenpflege.

Prüfung/Abschluss als Palliative Fachkraft

Nach absolvierter Weiterbildung erhält man ein Zertifikat mit genauer Kurs-Bezeichnung. Ab einer Fehlquote zwischen 10 und 15% der Gesamtstundenzahl müssen die verpassten Stunden nachgeholt werden. Eine Prüfung wird von vielen Anbietern nicht verlangt. An manchen Schulen wird zum Abschluss ein Kolloquium durchgeführt, in Form eines Fachgesprächs zwischen den Teilnehmern und Dozenten.

Kosten und Finanzierung

Wie üblich, variierend die Kosten von Anbieter zu Anbieter und unterliegen zusätzlich regionalen Unterschieden. Gute Angebote starten meist bei 1100 – 1200 EUR. Es gibt jedoch auch Kurse die zwischen 2500 – 3800 EUR liegen. Hinzu kommen häufig Anmelde- und Prüfungsgebühren von 100 – 200 EUR. Grundsätzlich sollte man sich ausführlich informieren, ehe man eine Weiterbildung startet. Fast alle Teilnehmer bieten die Möglichkeit einer Ratenzahlung, oft zinsfrei, an. Da die palliative Pflege in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, besteht eine realistische Chance, dass sich Ihr Arbeitgeber an den Weiterbildungskosten beteiligt, oder diese sogar vollständig übernimmt.

Einsatzmöglichkeiten nach Abschluss als Palliative Fachkraft

In erster Linie ist die Weiterbildung zur Fachkraft für palliative Pflege für alle Pflegekräfte interessant, die eine Arbeit im ambulanten oder stationären Hospizdienst anstreben. Auch außerhalb der klassischen Hospizdienste gewinnt die palliative Versorgung immer mehr an Bedeutung. So sind palliative Pflegesituationen in ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen längst keine Seltenheit mehr. Im Gegenteil, aufgrund der hohen Auslastung der Hospize, wird die Anzahl der palliativ zu versorgenden Menschen weiter zunehmen.

Hinzu kommt, dass Menschen, die in einem Pflegeheim leben, nicht in ein Hospiz ziehen, wenn eine palliative Versorgung notwendig wird. In solchen Fällen gelangen viele Pflegekräfte, die nicht speziell in diesem Bereich geschult sind, in palliativen Situationen schnell an ihre Grenzen, sowohl in der direkten Pflege, als auch in Umgang und Kommunikation mit Angehörigen, Therapeuten, Ärzten und Notärzten. Denn leider gibt es noch immer viele Ärzte, die nicht adäquat in Palliativmedizin ausgebildet sind. Eine gute Fachkraft kann hier entscheidende Anstöße über die Art der Behandlung geben. Fachkräfte für palliative Pflege werden zudem auch von Palliativnetzwerken gesucht. Dort arbeiten sie meist in beratender, schulender und anleitender Funktion, führen Aufnahmegespräche und stellen Kontakt zu Ärzten und ambulanten Hospizdiensten her.


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